Röhrenspinnen (Eresidae):


z.T. bei mouse over oder klick: 2. bzw. 3.Bild Name: (deutsch, lateinisch, englisch, griechisch-Lautschrift) Beschreibung: (entnommen dem Werk: Der Kosmos Spinnenführer)

Eresus niger (1.Bild: Weibchen - 2.Bild: Männchen)

  • Quelle: pichri
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    Eresus niger (cinnaberinus)

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Allgemeines über Röhrenspinnen:

    8-16 mm große Spinnen mit gedrungenem Körperbau, Spinnsieb und Kräuselkamm, d. h. die Gewebe besitzen den bläulich schimmernden Wollstrang. Weibchen einfarbig schwarz. Die Männchen gleichen bis zur Geschlechtsreife, d. h. ihrer sechsten Häutung, den Weibchen, danach färbt sich ihr Hinterleib zinnoberrot mit schwarzen Flecken. Die Weibchen leben zeitlebens in einer ca. 10 cm tiefen Erdröhre, die mit bräunlicher Spinnseide ausgekleidet ist und über der sich ein schirmartiges Gespinstdach erhebt. Von diesem Gespinstschirm gehen nach allen Seiten bläulich schimmernde Fangfäden aus, die am Boden, an Pflanzenteilen oder an Steinen befestigt sind. Der für den Beutefang bestimmte Gespinstteil kann sehr klein und unauffällig sein und ist oft schwer zu entdecken.

    Röhrenspinnen leben meist kolonieweise auf warmen, sandigen Böden und ernähren sich in der Hauptsache von anderen Spinnen und Käfern. Die Männchen werden entweder im Herbst oder Frühjahr geschlechtsreif, färben sich attraktiv um, verlassen ihre Röhre und gehen auf Partnersuche. Sie haben nur ein sehr kurzes Erwachsenendasein nach der Paarung. Die Weibchen erreichen mit ca. 3 Jahren ihre Geschlechtsreife. Sie stellen nur einen kokonartigen Eisack her. Die äußere Hülle dieses Eikokons besteht aus Wollsträngen, an denen Erdklümpchen und Beutereste haften bleiben und so die Eier vorteilhaft tarnen. Um eine gleichmäßige Temperatur zu erhalten, schleppen die Weibchen tagsüber den Eikokon an die Erdoberfläche und nachts wieder in die Röhre. Die ausschlüpfenden Jungspinnen überwintern in der mütterlichen Röhre und bleiben hier bis zu ihrer sechsten Häutung. Zu dieser Zeit etwa stirbt das Weibchen und wird von den Jungen aufgefressen. Der gesamte Lebenskreislauf der Röhrenspinnen beträgt also mindestens 4 Jahre.

    Eresus niger (= cinnaberinus)
    Weibchen: 9-16 mm; Männchen: 8-11 mm

    Einzige Art der Gattung, die in Europa vorkommt. Weibchen mit schwarzem Kopfbrustteil, das mit blassen Haaren besetzt ist. Hinterleib samtig schwarz mit wenigen helleren Haaren am Vorderrand und zwei Reihen kleiner Gruben auf der Oberseite. Beine schwarz mit hellgrauen Flaumhaaren besetzt (gelegentlich auch mit kleinen Büscheln weißer Haare). Geschlechtsreife Männchen mit schwarzem Kopfbrustteil und orangeroten Haaren an der Brustseite, die manchmal den gesamten Brustteil bedecken. Hinterleib zinnoberrot mit 3 Paar schwarzen Flecken, von denen das letzte Paar viel kleiner als die beiden ersten ist. Manchmal sind diese Flecken von weißen Haaren umsäumt. Seiten, hinterer Rand und Bauchseite des Hinterleibes sind schwarz. Beine schwarz mit weißen Haarringen an den Gelenken, manchmal auch orangefarbenen Haaren am 3. und 4. Beinpaar. Lebt in 10 cm tiefen Erdröhren an warmen, sandigen, windgeschützten Südhängen.

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